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action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/www/wordpress2/wp-includes/functions.php on line 6114Der typische deutsche Skandinavienurlauber steht bereits um Punkt 22:00 Uhr am Check-in des F\u00e4hrterminals in der Schlange, wenn das Boarding f\u00fcr die F\u00e4hre um 23:30 Uhr beginnt. Er tr\u00e4gt einen leichten Windbreaker von The North-Face, kurze Cargohosen und Trekkingsandalen mit Socken. Vor allem hat er all seine Unterlagen sortiert, gepr\u00fcft und ggf. korrigiert beisammen. Es geht korrekt zu am Skandinavienkai in Travem\u00fcnde.<\/p>\n\n\n\n
Wir geh\u00f6ren nicht zu den typisch deutschen Skandinavienurlaubern! So viel steht jetzt fest. Eine Woche lang hatte ich Listen geschrieben, geplant, gepackt, recherchiert und gegen gecheckt. Was habe ich geschwitzt bei 28 Grad w\u00e4hrend des Best\u00fcckens unseres Wohnmobils! Bereits am Ende meiner Kr\u00e4fte, aber dennoch guten Mutes dem hohen Anspruch an die Reiseplanung zu gen\u00fcgen, waren wir bei unserer Abfahrt in L\u00fcneburg doch noch voll im Zeitplan, reihten wir uns ein zwischen die stolz r\u00f6hrenden Rentier-Heckaufkleber, w\u00e4hnten uns auf der richtigen, der sicheren, der vorbereiteten Seite, bis, ja \u2013 bis die nette Dame mit den roten Haare und dem \u201erollenden R\u201c am Schalter die P\u00e4sse unserer Kinder in die H\u00f6he hielt und fragte: \u201eGibt es daf\u00fcr eine Verl\u00e4ngerung?\u201c \u201eF\u00fcr den Wagen? Ja, also die \u00dcberl\u00e4nge war angek\u00fcndigt. Wir hatten gestern noch angerufen.\u201c \u201e\u00c4h, sind P\u00e4sse nicht grunds\u00e4tzlich zehn Jahre g\u00fcltig?\u201c<\/strong><\/p>\n\n\n\n \u201eDieser Pass ist seit zwei Jahren abgelaufen!\u201c \u201eSo k\u00f6nnen wir sie nicht bef\u00f6rdern.\u201c<\/strong> Es musste doch eine L\u00f6sung geben. Nach 130 km bereits am deutschen Berechtigungswesen zu scheitern, welch unw\u00fcrdiger Verlauf! Dass f\u00fcr diese unser \u201eworst case\u201c eher \u201ebusiness as usual\u201c war, wirkte wie Balsam f\u00fcr meine Nerven. Deutschland, Du bist vielleicht nicht das Land der unbegrenzten M\u00f6glichkeiten, aber das Land der geregelten Wege und diese Wege f\u00fchren oft zu L\u00f6sungen. Daf\u00fcr bin ich wirklich dankbar! Nach ca. 20 Minuten, in denen Pixie den Beamten mehrmals versteckte Hinweise gab, ob es nicht m\u00f6glich sei, f\u00fcr Nachwuchskr\u00e4fte fr\u00fcher in Dienst und Brot zu gelangen, also ob sie vielleicht einfach da bleiben k\u00f6nnte, um dieser Chaoten-Familie zu entfliehen, hielten wir zwei zeitlich begrenzte Reisegenehmigungen in den H\u00e4nden. Ich wurde ausdr\u00fccklich darauf hingewiesen, umgehend das B\u00fcrgeramt unseres Wohnortes aufzusuchen, wenn wir zur\u00fcck w\u00e4ren und unsere Reisekasse erleichterte sich noch vor der Ausreise um 16\u20ac. Die vier Euro Trinkgeld f\u00fcr die Kaffeekasse durften die netten Beamten nicht annehmen. Ach, Deutschland! Ich mag Dich, manchmal. Disclaimer: Dieser Text soll niemanden ermutigen, \u00fcblen Schlendrian mit seinen Ausweispapieren zu treiben. Er herrscht Ausweispflicht in Deutschland und das ist auch gut so. Solltet Ihr aber ein wenig wie wir sein und sollte es Euch passiert sein, dass Euch das Schiff vor der Nase wegzufahren droht, dann hoffe ich, dass Euch der m\u00e4chtige Google-Algorithmus auf der Suche nach einer L\u00f6sung diese Seite ausspuckt. Nicht aufgeben! Wir schaffen das.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Der typische deutsche Skandinavienurlauber steht bereits um Punkt 22:00 Uhr am Check-in des F\u00e4hrterminals in der Schlange, wenn das Boarding f\u00fcr die F\u00e4hre um 23:30 Uhr beginnt. Er tr\u00e4gt einen leichten Windbreaker von The North-Face, kurze Cargohosen und Trekkingsandalen mit Socken. Vor allem hat er all seine Unterlagen sortiert, gepr\u00fcft und ggf. korrigiert beisammen. 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<\/p>\n\n\n\n
\u201eNein, die Ausweise.\u201c<\/p>\n\n\n\n
\u201eJa, aber es war doch Corona!\u201c
\u201eDieser hier seit drei Jahren.\u201c
Piepsen der Smartwatch, weil meine Stresskurve gef\u00e4hrlich anstieg.
\u201eAber es sind doch unsere Kinder.\u201c
In diesem Moment zogen f\u00fcnf blonde Kinder lachend an Wohnmobil und somit am Check-In Schalter vorbei, ohne sich in irgendeiner Form auszuweisen. Ich \u00fcberlegte kurz, ob ich meine Kinder einfach hinterher laufen lasse. Das k\u00f6nnten alles Geschwister sein. Ob das einer merkt?<\/p>\n\n\n\n
\u201e…\u201c<\/p>\n\n\n\n
\u201eWas sollen wir denn nun tun?\u201c
\u201eSie fahren zur\u00fcck nach L\u00fcbeck und verl\u00e4ngern den Pass.\u201c
\u201eAber, werte Dame, zum einen kommen wir aus L\u00fcneburg, zum anderen ist es 22:23 Uhr. Wer verl\u00e4ngert denn jetzt noch einen Kinderpass?\u201c
\u201eNein, nicht L\u00fcneburg. L\u00fcbeck! Bundespolizei, Schwartauer Landstra\u00dfe 1a. Sie haben eine Stunde Zeit. Viel Gl\u00fcck!\u201c
Mit diesen ber\u00fchmten letzten Worten schloss sich die Plexiglasscheibe und ein H\u00fcne in Warnweste lotste uns an unseren Verwandten vorbei, zur\u00fcck zur Ausfahrt des Hafens.
Nun begann ein Rennen gegen die Zeit mit zwei Kindern, die – v\u00f6llig \u00fcberm\u00fcdet und desorientiert – kurz \u00fcberlegten, ob sie den Finnlandurlaub vielleicht einfach verschlafen h\u00e4tten und mit Nerven, so angespannt wie das Drahtseil, auf dem Pipi Langstrumpf \u00fcber diesen Marktplatz balanciert war, nachdem sie mit Tommi und Annika ausb\u00fcchste. Bruce Willis Pokerface war nichts gegen Kimmos Miene. Das Gesicht zu einer Faust geballt, erreichten wir nach ca. 13 Minuten Fahrtzeit die Bundespolizei in L\u00fcbeck<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n
Wir erreichten unsere F\u00e4hre p\u00fcnktlich. Wir waren noch nicht mal die letzten in der Schlange. Wir warteten in der Tat noch zweieinhalb Stunden in der Schlange, bevor wir gegen 1:30 Uhr endlich auf die F\u00e4hre f\u00fchren.<\/p>\n\n\n\n